Wenn wir dieses Game in einem Satz beschreiben sollten, dann wohl so: Virtual Battlegrounds ist PUBG in VR! Wenn es etwas ausführlicher sein darf, verraten wir euch hier alles, was ihr über das Battle-Royale-Game für PC-VR sonst noch wissen müsst.

Wahrscheinlich habt ihr PlayerUnknown’s Battglegrounds (oder kurz PUBG) schon mal gespielt, oder zumindest davon gehört. Wenn dem so ist, lest am besten gleich im nächsten Absatz weiter ;-) Wenn nein, dann hier die Basics: PUBG ist der wahrscheinlich bekannteste Vertreter im sogenannten Battle-Royale-Genre und ein Multiplayer-Shooter, bei dem Spieler über einer Insel mit dem Fallschirm abkämpfen. Dort kämpfen sie gegeneinander, während das Spielfeld immer kleiner wird. Das Ziel: Als letzter zu überleben.

Blick von der Laderampe der Osprey hinunter auf die Insel

Virtual Battlegrounds: PUBG in VR

Virtual Battlegrounds ist ein Battle-Royale-Game, das von Grund auf für VR designt ist. Quasi PUBG in VR für VR. Die Ähnlichkeiten sind frappierend. Das ist übrigens gar nicht vorwurfsvoll gemeint. Dass sich ein VR-Battle-Royale beim Genre-Besten etwas abguckt, ist sogar sehr lobenswert.

Ihr startet jedes Spiel hoch oben in der Luft, im Laderaum einer V-22 Osprey. Sobald das Rotlicht aus- und die Heckklappe aufgeht, seht ihr unter euch eine Insel vorbeiziehen. Also eigentlich zwei Inseln, die durch zwei Brücken verbunden sind. Es gibt diverse markante Gebäude wie einen Leuchtturm oder ein verlassenes Krankenhaus – und im Zentrum der größeren Insel einen Berg. Wartet einfach, bis ihr die gewünschte Stelle passiert und springt raus!

Ist das euere Runde in Virtual Battlegrounds überhaupt, werdet ihr jetzt wahrscheinlich panisch den Knopf zum Fallschirmöffnen suchen. Keine Panik, ihr müsst nichts drücken. Das Ding öffnet sich nach kurzer Zeit von selbst. Sobald ihr sich am Boden angekommen seid, gibt es aber etwas anderes Lebensnotwendiges, das ihr dringend tun solltet: Besorgt euch eine Waffe!

Gleich geht’s abwärts!

Die Luft auf der Insel ist bleihaltig

Ihr startet jede Runde ohne jegliche Ausrüstung. Kein Messer, keine Pistole, keine Maschinenpistole, keine Handgranate, gar nichts. Somit startet instant ein Run an die Locations, an denen die Waffen zu finden sind. Das sind im Grunde alle auf der Map verteilten Gebäude.

Dort findet ihr aber nicht nur Waffen, sondern auch Modifikationen dafür. Zum Beispiel Schalldämpfer oder verschiedene Visiere. Mit einem einfachen Handgriff könnt ihr die Modifikationen auf die Waffe stecken (oder auch wieder abnehmen). Ein ebenfalls einfacher aber wichtiger Handgriff: Das erstmalige Repetieren, wenn ihr eine Waffe findet, damit ihr damit auch schießen könnt.

VR Cover
Das Handling der Waffen klappt richtig gut

Klassische Steuerung

Praktisch: Ihr könnt am Boden liegende Waffen schon aus einer gewissen Entfernung greifen. Wenn ihr Maschinenpistolen zwecks Stabilisierung beidhändig halten wollt, wählt das Spiel automatisch die richtige Griffposition dafür. Dezent hakelig ist dafür das Wegstecken/Ziehen der Waffen. Ihr könnt die Waffen in dafür vorgesehenen Slots an eurem Holster verstauen und grundsätzlich funktioniert das ja auch. Nur will das Greifen in hektischen Situationen und speziell, wenn man geduckt ist, nicht immer reibungslos klappen.  

Die Bewegung funktioniert ganz klassisch über direkte Steuerung via Sticks. Teleportation gibt es keine. Zum Laufen – da wird das Spiel etwas kreativ – schlenkert ihr mit den Armen. Also eigentlich reicht es, den Controller rauf und runter zu bewegen. Das ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, im zweiten Moment immer noch dezent lächerlich, aber irgendwie klappt das auch ganz gut. Apropos lächerlich: Dass man noch so steile Felswände erklimmen kann, mit einer Kombination aus laufen und springen, ist auch nicht unbedingt glaubwürdig. Ob das noch gefixt wird, ober im Sinn eines flüssigen Spielablaufs drinnen bleibt, wissen nur die Entwickler.

Die blaue Energie-Barriere macht das Spielfeld immer kleiner und kleiner

Last Man Standing

Aber zurück zum grundlegenden Spielprinzip. Während zu Beginn noch die komplette Insel als Spielweise habt, kommt nach wenigen Minuten das PUBG-typische Konzept des sich verengenden Spielfelds zum Einsatz. Die Map wird immer kleiner, im Spiel dargestellt durch eine blaue Energiekuppel, die über das Spielfeld gestülpt ist und die sich weiter und weiter zusammenzieht.

Auf eurer Smartwatch am linken Handgelenk seht ihr den Countdown bis zur nächsten Karteneinendung herunterzählen. Und ihr könnt eine Karte aufrufen um zu checken, welcher Bereich safe ist. Der Sinn des cleveren Systems ist klar: Campen ist nicht, irgendwann ist man gezwungen, sich zu bewegen und den anderen Spielern zu stellen, eben damit am Ende nur einer übrig bleibt. Durch dieses Prinzip dauert ein typisches Match keine 15 Minuten.

Mit der Map am Handgelenk behaltet ihr die Orientierung

Gameplay top, Grafik ok

Das grundlegende Spielprinzip ist durch PUBG und Konsorten jahrelang erfolgserprobt und macht in Virtual Battlegrounds genauso viel Laune wie eh und je. Durch VR gewinnt das Ganze nochmal ordentlich an Atmosphäre, immerhin steckt ihr mittendrin im Geschehen. Das Gefühl, wenn man sich in einem Haus versteckt hat, draußen die Fußschritte eines sich nähernden Gegners hört und nicht weiß, ob er einen gesehen hat… Und wenn man dann auch noch Schüsse hört und nicht weiß, ob man selber oder ein anderer Gegner das Ziel ist… Das ist in VR nochmal um so viel intensiver!

Grafisch gibt’s bei Virtual Battlegrounds wenig zu meckern. Die Waffenmodelle sehen echt gut aus. Die Umgebungsgrafik fällt eher in die Kategorie „zweckmäßig“, geht aber am Ende in Ordnung. Immerhin ist Virtual Battlegrounds ein Open World Game mit hoher Sichtweite (vom Berg aus überblickt ihr das komplette Spielfeld), da liegt der Fokus natürlich auf Performance statt auf Eye-Candy.

Ihr könnt eure Waffen mit Extras ausrüsten, vom Schalldämpfer bis zum Visier

Virtual Battlegrounds ist Early Access

Das Game ist zum jetzigen Zeitpunkt noch Early Access und ehrlicherweise merkt man das auch an zwei Dingen. An den immer noch vorhandenen Bugs und an den häufigen Patches, wodurch selbige merklich weniger werden. Aktuell hauen die Entwickler alle 14 Tage ein Update raus. Der Fokus in dieser „Season 1“, wie sie es nennen, liegt dann auch primär auf ebendiesem Bugfixing.

Apropos: Wer die Steam-Fassung auf Oculus Rift spielt, sollte statt der Oculus-Version die Steam-Fassung starten. Im Oculus-Modus funktioniert nämlich Snap Turning am rechten Stick nicht, so zumindest unsere Erfahrung. Und so gibt es immer wieder kleinere Issues. Aber grundsätzlich ist das Game schon zum jetzigen Zeitpunkt gut spielbar.

Gespielt wird Solo oder in Squads

Zusätzliche Features sollen dann die kommenden Seasons bringen. Aktuell hat das Spiel nur eine Map, keine Fahrzeuge und de facto nur einen Spielmodi in zwei Ausführungen: Online jeder gegen jeden – oder Online Squads vs. Squads. Ein ärgerliches Phänomen ist in dem Zusammenhang übrigens, dass sich Spieler offenbar auch im Solo-Modus verabreden und zusammenarbeiten. Der Developer bedroht dieses Verhalten zwar mit Sanktionen, aber ein wirklich effektives Mittel dagegen scheint man noch nicht gefunden zu haben.

Es gibt auch einen Offline-Modus gegen Bots, aber der Fokus liegt hier natürlich klar auf Multiplayer. In Online-Matches gibt’s übrigens ebenfalls die Funktion, freie Spieler-Slots mit Bots aufzufüllen. Was nötig ist. Wie bei den meisten VR-only Multiplayer-Titeln ist die Anzahl der Spieler nämlich nicht riesig. Typischerweise trifft man ein oder zwei Spieler online, häufig auch keinen. Voller wird’s nur zu den allabendlich angesetzten Events.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein erstes Fazit

Wir vergeben für Virtual Battlegrounds zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Wertung, nachdem sich das Game noch im Early Acces befindet. Aber sagen wir mal so: Wenn die Entwickler weiter Updates rausjagen – und das tun sie zum aktuellen Zeitpunkt mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit – steht einer Top-Wertung wenig im Weg. Die Richtung stimmt und der Early-Access-Preis von unter 20 Euro geht voll in Ordnung.

Die entscheidende Frage wird am Ende aber dieselbe sein wie bei jedem anderen VR-only Multiplayer-Titel: Schafft es Virtual Battlegrounds, eine ausreichend große aktive Playerbase anzuziehen? In einem Umfeld, in dem sich sogar namhafte Spiele wie Ubisofts Space Junkies schwertun, wird das eventuell eine Herausforderung. Wir drücken die Daumen und harren der weiteren Updates!

Hier geht’s zu Virtual Battlegrounds auf Steam und im Oculus Store