In Snow Scout sollt ihr ein Skigebiet fit für die anstehende Saisoneröffnung machen. Ihr werdet den Schnee auf Lawinengefahr testen, Sessellifte in Betrieb nehmen, Müll in der Landschaft einsammeln und die zahlreichen Pisten hinunterbrettern. Wir haben das PCVR-Game auf der HP Reverb G2 für euch getestet.

Snow Scout versetzt uns in eine fast schon kitschige Winterlandschaft. Der Schnee ist strahlend weiß, die Bäume sind wie angezuckert und die Sonne glänzt vom tiefblauen Himmel herab. Stapft man durch den Schnee, knirscht es authentisch unter den virtuellen Füßen. Einfach schön! Und das Beste: Weit und breit keine Menschenseele. Wir haben die Winteridylle ganz für uns allein.

Unser Job ist, das Skigebiet innerhalb einer Spielwoche fit für die Saisoneröffnung zu machen. Unsere Vorgesetzte, eine gewisse Vreni, ist unser einziger Kontakt zur Außenwelt und erteilt via Funk Arbeitsanweisungen, gibt nützliche Tipps und warnt vor möglichen Gefahren. Die Gespräche mit Vreni sind einseitiger Natur. Nur gelegentlich wird es interaktiv, dann können wir mit ja oder nein antworten, indem wir den Sprechknopf am Funkgerät einmal oder zweimal drücken.

Snow Scout versetzt euch in ein wahres Winter Wonderland

Viel zu tun im Skigebiet

Unsere Hauptaufgabe im Spiel: Wir sollen die 21 verschiedenen Pisten öffnen. Dafür drehen wir einfach das jeweilige Schild von „Closed“ auf „Open“ um. Davor müssen wir im jeweiligen Gebiet aber erst den Schnee wegen Lawinengefahr checken. Dazu graben wir an vorgesehenen Stellen Löcher und klopfen die freigelegte tiefe Schneeschicht mit unserer Schaufel ab. An zwei Stellen im Spiel dürfen wir auch eine Kanone abfeuern, um am gegenüberliegenden Berghang eine Lawine künstlich abgehen zu lassen.

Natürlich dürfen wir die Pisten auch ausprobieren. Und wenn wir mit einer neuen Bestzeit ins Ziel kommen, wird die in einer globalen Highscoreliste verewigt. Die Steuerung funktioniert über die Motion-Controller. Wir halten beide Controller gerade vor uns. Um Kurven zu fahren, bewegen wir die Controller nach links oder rechts. Zum Bremsen drehen wir sie nach innen. Dann machen die Skier ein „V“ und wir bleiben stehen. Abstoßen können wir uns entweder, indem wir unter vollem Körpereinsatz unsere virtuellen Skistöcke einsetzen – was ganz schön anstrengend ist – oder wir nutzen die Minijoysticks am Controller, was deutlich bequemer ist.

Als optionale Side-Quest können wir in der Landschaft verstreuten Müll aufsammeln und Fotos von seltenen Vögeln schießen. Außerdem sammeln wir Holz, um nach einem harten virtuellen Arbeitstag in unserer Hütte den Ofen anzuheizen.

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Snow Scout: ein Mix aus Winter Experience und Job-Simulator

Snow Scout lässt sich schwer in eine Schublade stecken, wie übrigens schon Rainbow Reactor Fusion, das vorige Spiel von Tunermaxx. Man könnte Snow Scout als Job-Simulator bezeichnen oder als Winter-Experience mit spielerischen Elementen.

Um einem möglichen Missverständnis gleich vorzubeugen: Der Fokus liegt hier nicht auf den Rennen und dem Rausfahren von Bestzeiten. Das ist nur eine von zahlreichen Aktivitäten im Spiel und die Möglichkeiten, seine Zeiten zu beeinflussen, sind durch die eher simple Mechanik begrenzt. Snow Scout ist keine ausgefuchste Skirennsimulation.

Wer aber einfach nur Zeit im Schnee verbringen und die Ruhe eines idyllischen Winter Wonderlands genießen möchte, ist hier richtig. Wir haben zum Durchspielen acht Stunden gebraucht, haben uns aber auch ordentlich Zeit gelassen. Wer rusht, sieht den Abspann deutlich früher. Eine gewisse Resistenz gegen VR-Sickness sollte man übrigens mitbringen. Die Fortbewegung auf Skiern geht nach einiger Zeit auf den Magen. Erwähnenswert auch, dass das Game dafür, dass es sich nicht mehr im Early Access befindet, doch noch einige Bugs hat. Sei es ein Rennstart, der nicht richtig triggert, ein verkorkstes Handling der Kanone oder diverse Kleinigkeiten, die allesamt nicht gamebreaking sind, aber halt doch auffallen. Hier fehlt einfach noch der letzte Feinschliff. Zur Ehrenrettung des Entwicklers sei gesagt, dass Bugs regelmäßig gefixt werden.

Hier findet ihr Snow Scout auf Steam. Zum Zeitpunkt des Reviews übrigens gerade im Sale.

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
snow-scout-im-testEigentlich mag ich Job-Simulatoren nicht sonderlich, aber Snow Scout hat mich gepackt. Ich als „Flachlandindianer“ kenne Schnee als etwas, das ein oder zwei Mal pro Saison für einen Vormittag den Verkehr in Wien lahmlegt und dann gleich wieder wegschmilzt. In einer verschneiten Winterlandschaft unterwegs zu sein, das hat auf mich einen besonderen Reiz. Da folge ich auch gern den Anweisungen von Vreni und erledige brav die von mir erwarteten Tasks. Müll sammeln, Vögel fotografieren, Pisten öffnen … Snow Scout ist für mich eine feine Feierabend-Experience, um 30 Minuten lang abzuschalten und in der Einsamkeit der Berge zu entspannen.