Ballern im Star-Wars-Universum: Tales from the Galaxy’s Edge ist ein großartiger Deckungsshooter exklusiv für die Oculus Quest. Wir haben den VR-Hit auf der Quest 2 im Test.

Ich will nicht zu sehr in offenen Wunden stochern. Aber dass es das grandiose Star Wars Squadrons nicht für die Quest gibt, ist schon verdammt schade. Dafür können sich Quest-Besitzer über ihren eigenen Star-Wars-Exklusivtitel freuen, um den sie wiederum PCVR- und PSVR-Gamer beneiden dürften: Tales from the Galaxy’s Edge.

Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge ist ein astreiner Deckungsshooter in VR

Volle Deckung beim Ballern

Das Quest-exklusive Star-Wars-Game ist ein Shooter. Oder genauer: ein Deckungsshooter. Im offenen Gelände rumlaufen und ballern? Klappt hier nicht. Viele Treffer vertragt ihr nämlich nicht und die Waffen haben (je nach Modell unterschiedliche) Cooldown-Zeiten. Also sucht ihr euch immer eine Deckung und lugt nur vorsichtig hervor, um ein paar gezielte Schüsse loszulassen. Diese Art Gameplay funktioniert für VR einfach wunderbar. Wenn ihr hinter einem Felsen in die Hocke geht – also nicht per Knopfdruck, sondern in real life – und euch zur Seite lehnt um eure Schüsse abzusetzen, dann klappt’s echt gut mit der berühmten Immersion.

Unterstützung beim Kämpfen könnt ihr euch durch schwebende „Jedi-Bälle“ holen, die entweder automatisch auf eure Feinde ballern oder euch ihre Position anzeigen, auch wenn sie gerade in Deckung sind. Maximal drei dieser nützlichen schwebenden Helfer dürft ihr gleichzeitig einsetzen.

Mit dem Multitool verschafft ihr euch Zugriff auf Panels

Vom Weltall hinunter auf Batuu

Aber mal von vorne. Ihr beginnt das Game an Bord eines Raumfrachters, wo ihr als Bordmechaniker einen ruhigen Dienst schieben wolltet. Leider haben fiese Piraten andere Pläne. Eurer Frachter wird geentert! Ihr greift zur Waffe und zeigt den Piraten, dass sie sich mit dem Falschen angelegt haben … Nach diesem Einstieg verlegt sich die Action hinunter auf den Planeten Batuu, wo ihr den Rest des Spiels verbringt und für euren Auftraggebern den abgestürzten Frachter finden sollt. Natürlich haben die Piraten denselben Plan und mit der lokalen Fauna bekommt ihr es auch zu tun.

Die Steuerung wird VR-Veteranen sofort vertraut vorkommen. Fortbewegung erfolgt via Teleportation, drehen könnt ihr euch via Snap-turn (oder natürlich real). Eure Waffen verstaut ihr links und rechts in einem Holster. Am Brustgurt habt ihr ein Multifunktionswerkzeug und euer Inventory griffbereit. Über drei Buttons an euren linken Handschuh könnt ihr einen Wegweiser zum nächsten Waypoint einblenden, einen Scanner aufrufen oder einen eingehenden Call mit Auftrags-Updates annehmen.

Im Rahmen der Main-Story trefft ihr C3PO und R2D2!

Das Multitool, euer wichtigster Freund

Kern-Gameplay ist wie gesagt das Deckungs-Ballern, es gibt aber auch eingestreute Aufgaben, die ihr mit besagtem Multifunktionswerkzeug erledigt. Ich schreibe absichtlich nicht „Rätsel“, denn dazu sind diese Aufgaben zu simpel. Immer geht’s darum, zunächst Zugriff zu einem Panel zu erhalten. Dazu verwendet ihr euer Multifunktionstool, das Schweißgerät, Schraubenschlüssel und Ladegerät in einem ist. Manche Panels müsst ihr aufschweißen, andere aufschrauben. Und drinnen sind dann ebenfalls mit dem Multifunktionstool eine Handvoll verschiedener Aufgaben zu erledigen. Eine große Herausforderung sind diese Einlagen nicht, aber eine nette Abwechslung zum Shooter-Gameplay allemal.

VR Cover

Übrigens: Das Tutorial macht nicht unbedingt den besten Job, euch die Funktion des Multitools zu erklären. Solltet ihr recht zeitig im Spiel festhängen: Denkt daran, dass ihr mit dem linken Ministick am Controller zwischen den verschiedenen Modi des Multitools umschalten könnt. Dann erspart ihr euch einiges an ratlosem Rumprobieren.

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Technik und Gameplay top

Ein bisschen Jammern muss natürlich auch sein: Das Jetpack, mit dem man höher gelegene Stellen erreichen kann, fühlt sich weniger an wie ein Jetpack als Snap-turn in der Vertikalen. Das hätte man liebevoller implementieren können. Und der finale Bosskampf hat vielleicht nicht unbedingt das bestmögliche Gamedesign für einen VR-Titel (Stichwort immer in Bewegung bleiben). Aber sonst gibt es an Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge wenig auszusetzen. Die Grafik kommt auf der Quest echt gut, der Titel würde regelrecht als PCVR-Game durchgehen. Das Deckungs-Gameplay funktioniert super. Und auch wenn der Abspann nach vier bis fünf Stunden Spielzeit etwas früh kommt, geht der Content für 25 Euro voll in Ordnung. Übrigens: Ihr könnt auch nach dem Abspann noch diverse Nebenmissionen lösen, was natürlich kein Ersatz für vollwertige neue Settings, aber durchaus geeignet ist, den Spielspaß noch weiter zu strecken. Oh, und macht nicht den Fehler, die Nebenmission mit den drei Drink-Zutaten liegenzulassen. Die schaltet nämlich eine wirklich coole Follow-up-Mission frei …

Hier geht’s zu Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge im Oculus Store.

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
star-wars-tales-from-the-galaxys-edge-im-testEs gibt Spiele, da ist man mit sich im Frieden, wenn der Abspann über den Bildschirm flimmert. Tales from the Galaxy’s Edge zählt nicht dazu. Ich hätte definitiv Bock auf mehr! Darauf, in dem hinter der Cantina geparkten Millennium Falcon zu steigen. Mich der Rebellion anzuschließen und imperiale Sturmtruppen zu bekämpfen. Oder als Kopfgeldjäger Karriere zu machen. Noch mehr Filmcharaktere zu treffen. Spielt’s hier alles nicht. Aber beim Preis von knapp 25 Euro kann man ja auch echt nicht meckern. Die vier bis fünf Stunden Spielzeit sind großes VR-Kino. Holt euch das Teil, wenn ihr Star-Wars-Fan und Quest-Besitzer seid!