Mit einer Spielzeit jenseits von 30 Stunden ist Asgard’s Wrath das abendfüllende VR-Rollenspiel, auf das Fans so lange gewartet haben. Das epische Singleplayer -Abenteuer entführt euch in eine Fantasy-Welt mit Göttern, Helden, knackigen Rätseln und fordernden Kämpfen. Wir haben den Oculus-exklusiven Hit auf der Oculus Rift im Test.

Langsam können wir die alte Leier einmotten, von wegen VR würden die vollwertigen AAA-Spiele fehlen. Es wird langsam! Hier ist Asgard’s Wrath, das abendfüllende, Oculus-exklusive Singleplayer-Rollenspiel, das alle Stückln spielt. 

Ein göttliches VR-Abenteuer

Asgard’s Wrath macht euch kurzerhand zu einem Gott in VR. Einem angehenden Gott, der noch viel lernen muss. Netterweise nimmt euch Loki unter seine Fittiche und erklärt euch alles, was ihr wissen müsst – und er spannt euch für seine Zwecke ein und lässt euch diverse Aufträge erledigen…

Die meiste Zeit in Asgard’s Wrath verbringt ihr aber gar nicht in eurer Gottgestalt. Stattdessen ergreift Ihr Besitz von sterblichen Helden, die sich in eine missliche Lage manövriert haben und bei ihren Abenteuern übernatürliche Hilfe gut gebrauchen können. An bestimmten Stellen könnt ihr zwischen eurer Gottgestalt und dem Sterblichendasein wechseln – eigentlich immer dann, wenn ihr ein Rätsel lösen oder persönlich in den Ring gegen einen anderen Gott steigt. Egal in welcher Haut ihr gerade steckt: Ihr spielt immer aus der Ego-Perspektive. Nur, dass ihr in der Gottgestalt überdimensional groß seid und die Landschaft wie ein Diorama wirkt.

In eurer Gottform ergreift ihr Besitz von Sterblichen – oder macht Tiere zu euren Kampfgefährten

Rätsel und Gefährten

Diese Rätsel sind dann auch der Kern in Asgard’s Wrath. Verschlossene Tore, hochgezogene Zugbrücken: Was auch immer sich euch für Hindernisse in den Weg stellen: Das Lösen von Rätseln bringt euch weiter. Neben der Hauptquest existiert eine regelrecht inflationäre Anzahl von Sidequests, die ihr teilweise fürs erste liegenlassen müsst, bis ihr die dafür benötigten Fähigkeiten habt. Oder den richtigen Gefährten.

Als Gottheit habt ihr nämlich einen ganz besonderen Trick drauf: Ihr könnt Tiere zu mannshohen Gefährten zaubern, die euch im Kampf unterstützen und bei den Rätseln dienen. Eine Schildkröte zum Beispiel gibt nicht nur im Kampf einen tollen „Tank“ ab, sondern kann auch aus Fallen speiendes Feuer blocken, damit ihr passieren könnt. Der Adler kann mit seinen Schwingen Wind entfachen, um in den entsprechenden Rätseln Windräder anzutreiben und Apparaturen in Gang zu setzen. Und so weiter.

Fist-bump! Nach geschlagener Schlacht möchten eure Gefährten mit euch „anstoßen“

Kämpfe und Ausrüstung

Nun hat Asgard’s Wrath zwei Standbeine: Rätsel und Kämpfe. Letztere sind für mich persönlich der einzige Punkt, wo ich an dem grandiosen Game dann doch herummosern kann. Warum? Der Sprung zwischen den Schwierigkeitsgraden ist sehr hoch. Auf „leicht“ sind die Kämpfe ein Durchmarsch, auf „mittel“ werden sie aber arg schwer. Geschenkt: Man muss gegnerische Schläge blocken und seine Gegenangriffe gut timen. Das lehrt das Tutorial auch vorbildlich. Aber in der freien Wildbahn ist das dann doch eine andere Nummer und ich wurde einfach nur vermöbelt. Ich geb’s zu: Ich hab auf leicht zurückgestellt, was ich sonst nie tue. Aber Schwierigkeitsgrade sind nunmal höchst subjektiv.

VR Cover

Natürlich könnt ihr, wie es sich für ein Rollenspiel gehört, eure Helden mit besserer Ausrüstung ausstatten. Dazu sammelt ihr Rohmaterialien, die Gegner droppen oder die ihr in Kisten findet, und lasst euch in Asgard beim Schmied Rüstungen, Schwerter etc. schmieden.

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Die Technik ist ein Brett

Widmen wir uns noch der Technik. Was soll ich sagen: Asgard’s Wrath sieht dabei einfach atemberaubend aus. Dieses Game ist ein echtes AAA-Spiel in VR, mit großartiger Optik und toll animierten Gegnern. Egal, ob ihr gegen einen Riesenkraken kämpft oder in der Kneipe in Asgard einen Plausch mit Loki habt: Das sieht einfach nur genial aus. Das fühlt sich mit jeder Faser nach AAA an. Das gilt auch für die Steuerung, die einfach gut funktioniert. Und auch die Spieldauer stimmt: Gut 30 Stunden müsst ihr schon einplanen, bis der Abspann über den Bildschirm flimmert. Und dann habt ihr nicht annähernd alle Sidequests gelöst.

Kurz: Asgard’s Wrath ist ein AAA VR-Game, das für jeden Besitzer einer Rift oder Rift-S fast ein Must ist. Knapp 40 Euro für ein Vollpriesspiel mit +30 Stunden Spieldauer sind auch mehr als fair!

Ihr findet Asgard’s Wrath im Oculus Store

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
asgards-wrath-im-testAsgard’s Wrath ist ein Brett. Spitzengrafik, lässige Rätsel, eine Steuerung, die einfach gut funktioniert, eine riesige Spielwelt und eine längere Spieldauer, als ich Zeit aufbringen kann. Der einzige Schwachpunkt ist für mich der zu happige mittlere Schwierigkeitsgrad, der zum Zurückschalten motiviert. Mein Tipp: Tut das nicht! Auf Easy leidet die Notwendigkeit Sidequests zu machen, um den Helden mit Belohnungen aufzurüsten – man ist ja eh so gut wie unbesiegbar. Also beißt im mittleren Schwierigkeitsgrad durch, vielleicht stellt ihr euch ja geschickter an als ich.