Zugegeben, die Pfeil-und-Bogen-Mechanik ist in VR-Spielen mittlerweile etwas überstrapaziert. In Death möchtet ihr euch trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen. Die VR-Action für Rift und Vive schickt euch auf einen grandiosen Höllentrip ins Jenseits. Mehr Details in unserem Test.

Das Jenseits: ein himmlischer Ort mit Harfenspielenden Engeln auf idyllischen Wölkchen? Nicht bei In Death. Das Leben nach dem Tod spielt sich in unwirtlichen mittelalterlichen Gemäuern ab, wo Dämonen und andere finstere Gestalten hausen. Gut, dass ihr Pfeil und Bogen dabeihabt. Damit könnt ihr im Jenseits mal ordentlich aufräumen…

In Death Screenshot
Mit Pfeil und Bogen bewaffnet schlagt streift ihr durch mittelalterliche Gemäuer…

Nie funktionierten Pfeil und Bogen besser

Es stimmt schon, wie eingangs gesagt: Pfeil und Bogen tauchen in VR-Spielen ziemlich inflationär auf, mitunter sogar in einem Sci-Fi-Spiel wie Apex Construct. Ändert aber nichts daran, dass die Mechanik bei In Death einfach astrein umgesetzt ist – und dass das Game einige frische Ideen mitbringt.

In Death nutzt Pfeil und Bogen nämlich nicht nur als Waffe, sondern auch zur Fortbewegung. Ihr feuert einfach einen speziellen Pfeil ab und teleportiert euch dadurch direkt an die Stelle, an der der Pfeil den Boden trifft. Was im ersten Moment wie eine fragwürdige Design-Entscheidung klingt, funktioniert in der Praxis wirklich, wirklich gut. Wobei der Pfeil zum Überbrücken größerer Entfernungen gedacht ist und es für kürzere Strecken eine andere, ähnliche Mechanik gibt: Dazu werft ihr aus dem Handgelenk eine Scherbe an die Stelle, an die ihr euch teleportieren wollt.

In Death Screenshot
Über das Portal im Hintergrund erreichen die besonders Mutigen einen Bereich mit noch gefährlicheren Gegnern

Jede Partie In Death spielt sich anders

Aber natürlich wird mit Pfeil und Bogen auch gekämpft und Ziele für eure Schießübungen gibt es reichlich. Ritter, die sich mit dem Schwert auf euch stürzen. Mönche, die euch aus der Entfernung ihrerseits mit dem Bogen beschießen. Oder lautlos schwebende Dämonen. So ziemlich alle Gegner existieren in gleich mehreren Varianten, wobei ihr bei euren ersten Versuchen im Spiel nur auf die schwachen Ausführungen trefft. Habt ihr im Laufe mehrerer Partien genügend Fußvolk getötet, schaltet ihr damit die schwierigeren Gegner frei. In Death definiert Fortschritt nicht damit, dass ihr Level X, Y oder irgendeinen Checkpoint erreicht habt, sondern über Achievements, die bei Erreichen neue Features freischalten – darunter eben auch neue Gegner.

Im Grunde ist eure Aufgabe während jeder neuen Partie dieselbe. Ihr versucht, euch bis zum Endgegner durchzuschlagen und ihm die Herrschaft über das Jenseits zu entreißen. Der Weg zu diesem Bosskampf spielt sich dank zufallsgenerierter Welt immer anders. Zwar wird nicht das komplette Layout jedes Mal komplett neu entworfen, aber es gibt eine Reihe vorgenerierter Levelabschnitte, die zufällig aneinandergereiht und angesichts wechselnder Startpositionen am Ende dann doch dafür sorgen, dass keine Partie einer früheren gleicht. Auch, wenn euch einzelne Levelabschnitte schon mal bekannt vorkommen werden.

In Death Achievements
Je öfter ihr spielt, desto mehr Features schaltet ihr frei – stärkere Gegner inklusive

Extra-Waffen und was sonst dazugehört

So innovativ das Game in Sachen Fortbewegung ist, bei den Extras ist es recht konservativ. Für jeden getöteten Gegner bekommt ihr Gold (für Headshots gibt es einen Bonus), das ihr im Laufe der Partie gegen Bonus-Items eintauschen könnt, zum Beispiel Heilung oder verschiedene Pfeiltypen (Feuer, Frost etc.). Mitunter droppen auch Gegner diese Items, was In Death ein wenig zum Glücksspiel macht. Wenn das dringend benötigte Heil-Item einfach nicht aufpoppen mag oder der Shop, was auch vorkommen kann, zwar alle möglichen Pfeile, aber keine Heilung anbietet, dann muss man sich damit einfach arrangieren.

VR Cover

Durch die Zufallsparameter wird das Spiel unvorhersehbar, aber nie wirklich unfair. Wenn man unvorbereitet in eine größere Gegneransammlung stolpert und das Zeitliche segnet, ist der Grund die eigene Ungeduld und nicht das Spiel.

In Death Screenshot
Für jeden getöteten Gegner erhaltet ihr Gold, mit denen ihr Extras einkaufen könnt

Eines der besten VR-Spiele

Neben den oben erwähnten Achievements und damit verbundenen Freischaltungen sorgen globale Highscores für Motivation, immer wieder eine neue Runde zu wagen. Aber der Motivationsfaktor Nummer eins ist natürlich das Gameplay an sich. In Death macht einfach Spaß. Das Bogenschießen fühlt sich glaubhaft und einfach gut an, die Gegner sind fordernd und abwechslungsreich, Grafik und Sound sind top. In Death gehört für uns zu den besten VR-Spielen überhaupt.

Hier findet ihr In Death auf Steam und hier im Oculus Store.

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
in-death-im-test-grandioser-jenseits-trip-mit-pfeil-und-bogenFür knapp 20 Euro ist In Death ein echter No-brainer. So sehr kann man sich an VR-Bogenschießgames gar nicht sattgespielt haben, dass man hier nicht vollends reinkippen würde. Grafik, Gameplay, Abwechslung – hier passt einfach alles. In Death ist für mich die neue Referenz im Genre. Und jetzt entschuldigt mich bitte. Eine Partie muss ich vor dem Abendessen noch einschieben…