Touring Karts ist ein Fun-Racer für PC und PS4, der auf beiden Plattformen optional auch in VR spielbar ist. Warum das Game zwar inspiriert von Mario Kart ist, aber nicht an das heimliche Vorbild herankommt, lest ihr hier. Wir haben den VR-Modus von Touring Karts auf Oculus Rift getestet.

Wie gesagt: Ihr könnt Touring Karts auf PC und PS4 optional auch am flat Screen spielen. Wir haben uns bei unserem Test aber explizit den VR-Modus angesehen. Immerhin sind wir ein VR-Blog, right?

Touring Karts: Ein Fun-Racer in VR

Im Kart über die Pisten driften, auf der Strecke verteilte Extras aufsammeln und damit die Rennen seiner Gegner sabotieren: Das Konzept hat sich Touring Karts bei Mario Kart ausgeborgt. Und warum auch nicht?

Ihr startet mit einem mäßig schnellen, aber leichten Kart und einem blanken Bankkonto. Wenn ihr in einem Rennen unter den Top drei landet, verdient ihr Knete. Mit dem Preisgeld schaltet ihr zusätzliche Strecken frei. Insgesamt 22 Pisten stecken im Spiel, was schon ganz ordentlich ist. Neben den genannten Cash-Rewards gibt es ein Sammelkarten-Belohnungssystem zum Freischalten und Aufrüsten zusätzlicher Karts. Insgesamt 30 fahrbare Untersätze umfasst der Fuhrpark.

Alle Pisten sind von echten Rennstrecken inspiriert. Manche mehr, manche weniger. Monaco ist wahrscheinlich die eine Strecke, bei der euch die Ähnlichkeiten zum realen Layout am ehesten auffallen werden. Dieser Realitätsbezug bedeutet aber auch: Ihr dürft euch keine völlig abgedrehten Pisten mit Loopings oder ähnlichem erwarten, das gibt’s bei Touring Karts (leider) nicht.

Mit originellen Extras (hier: der Hammer) sabotiert ihr eure Gegner

Obacht vor dem Huhn!

Der Clou bei Mario Kart sind die diversen Möglichkeiten, seine Gegner auszubremsen. Das ist bei Touring Karts nicht anders. Auf der Strecke verteilt liegen immer wieder Extras, die ihr durch Drüberfahren aufsammelt. Bzw. durch Handheben, wenn ihr mit den Motion-Controllern lenkt. So ein Extra kann zum Beispiel eine ganz klassische Lenkrakete sein, mit der ihr auch weiter in Führung liegende Gegner stoppen könnt. Etwas abgedrehter ist der überdimensionale Hammer, der direkt vor euch liegende Autos unsanft bremst. Am irrsten ist aber das hochhausgroße Huhn (!), das die Strecke entlangläuft und einfach alles aus dem Weg räumt. Dagegen wirkt die obligatorische Bananenschale, auf der ihr eure Gegner ausrutschen lassen könnt, regelrecht banal.

Bunte Grafik, VR-Sickness

Die Grafik gewinnt vielleicht keine Schönheitspreise, aber der Comic-Look ist zumindest schön bunt, die Framerate ist flüssig und am Ende geht die Technik schon in Ordnung, auch wenn gerade am PC sicherlich mehr möglich wäre.

VR Cover

Bei den Perspektiven habt ihr zwei zur Wahl: Eine Außenbordkamera und eine Cockpit-Perspektive. Das Ding ist nur, dass die Karts nicht unbedingt viel Cockpit haben, die Strecke nimmt den Großteil eures Blickfelds ein. In VR ist das nicht unbedingt optimal, weil das in Verbindung mit dem flotten Tempo und den ständigen Richtungsänderungen VR-Sickness begünstigt. Die recht nah am Auto hängende Außenbordkamera ist da übrigens auch nicht besser.

Theoretisch gibt es noch einen Leinwandmodus, bei dem ihr quasi wie im Autokino auf einer Leinwand spielt. Das verhindert zwar VR-Sickness, aber ganz ehrlich: Bevor ihr den verwendet, spielt lieber gleich auf dem Monitor.

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Die Fahrphysik könnte ausgefeilter sein

Ja, Touring Karts ist ein Fun-Racer, geschenkt. Trotzdem ist die Fahrphysik etwas simpel. Das Kart klebt förmlich auf der Strecke und das Spiel gibt kaum Feedback, wenn man über Curbs fährt oder von der Strecke abkommt. Ich kann’s nur schwer in Worte fassen, aber die Physik fühlt sich in vielfacher Hinsicht „nicht richtig“ an. Rutscht man zum Beispiel auf einer Bananenschale aus, wirkt das nicht, als hätten die Kräfte der Physik die Regie übernommen, sondern als würde der Autopilot das Kart in die falsche Richtung lenken.

Dafür dürfen sich die Entwickler häufige Updates und Cross-Platform-Multiplayer auf die Fahnen heften. Und dass sie so ziemlich jede mögliche und unmögliche Kombination an Eingabegeräten unterstützen, von Lenkrädern über Tastatur und Xbox-Controller bis zu Touch-Controllern. Am Ende des Tages ist Touring Karts ein solider VR Fun-Racer zu einem fairen Preis. Aber vom Polish eines Mario Kart trennt das Game dann doch einiges.

Ihr findet Touring Karts im Oculus Store, auf Steam und im PlayStation Store

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
touring-karts-im-testTouring Karts sieht passabel aus und über den Umfang kann man sich angesichts von 22 Strecken und 30 Autos nun wirklich nicht beschweren. Als Spaßbremsen haben sich bei mir zwei Faktoren herauskristallisiert: Die selbst für einen Fun-Racer einen Tick zu simple Fahrphysik und die Motion Sickness. Ich bin nach vier Jahren Erfahrung mit VR schon einigermaßen abgehärtet, aber dieses Spiel verursacht bei mir nach maximal 15 Minuten ein flaues Gefühl im Magen. Dafür kann das Spiel nix? Not so sure. Vielleicht hätte der Entwickler mit niedrigeren Sitzpositionen im Kart ja doch gegensteuern können.