Sprechende Hasen, eine herzlose Herz-Königin und ihr als junges Mädchen mittendrin: Down the Rabbit Hole versetzt euch via Virtual Reality in die Welt von Alice im Wunderland. Auf Rift, Vive, Quest und demnächst auch PSVR. Wir haben das hinreißende VR-Rätselabenteuer in der Rift-Fassung im Test.

„Oh mein Gott, ist das schön!“ Down the Rabbit Hole war bei mir Liebe auf den ersten Blick und dieser positive Eindruck hat sich im Laufe der nächsten vier Stunden nur noch weiter gefestigt. Aber das hier soll ja keine Liebeserklärung werden, sondern ein Review, also mal einen Gang zurück und zu den Basics: Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle eines kleinen zu neugierigen Mädchens, das in einer abgelegenen Waldhütte eine Falltür findet, öffnet, den Schacht dahinter hinunterklettert – und im Wunderland landet.

Laut offizieller Hintergrundgeschichte seid ihr übrigens nicht Alice, sondern ein unbekanntes Mädchen, das vor der berühmten Protagonistin im Wunderland ankommt, aber das nur so am Rande. Letztendlich seht ihr aus wie Alice und erlebt Abenteuer wie Alice.

Natürlich wächst und schrumpft „Alice“ im Spiel auch, ist doch klar!

Das Wunderland als VR-Diorama

Das Game stellt die Spielwelt als Miniatur dar, quasi als lebendiges virtuelles Diorama, durch das ihr die Protagonistin steuert. Und dieses Wunderland-Diorama ist in herzallerliebstem Comic-Stil mit extrem viel Liebe zum Detail dargestellt. Ihr könnt die Perspektive jederzeit anpassen, indem ihr die Welt an herunterhängenden Wurzeln greift und verschiebt und dreht. Was sich auf Dauer aber als praktikabler erweist, ist die Navigation mittels Snap-Turning, das hier übrigens nicht nur für links/rechts, sondern auch für rauf/runter funktioniert.

Das Spiel verrät euch, wieviele Einladungen sich pro Spielabschnitt noch verstecken

Das Gameplay von Down the Rabbit Hole

Aber mal zu euren Aufgaben im Spiel. Ziele gibt es zwei: Einerseits habt ihr durch eure unsanfte Ankunft im Wunderland die fein gestapelten Einladungen für das Fest der Königin durcheinandergewirbelt. Selbige sind jetzt überall im Wunderland verstreut und ihr sollt sie suchen. Einige sind in Kisten versperrt, andere in der Landschaft versteckt und ihr müsst mit euren Händen ins Diorama greifen, um sie freizulegen. Das alles überschattende große Ziel im Spiel ist freilich die Rettung eurer Katze. Die wurde nämlich von der bösen Herz-Königin entführt!

Wie eingangs erwähnt, ist Down the Rabbit Hole ein klassisches Rätsel-Abenteuer. Action-Einlagen gibt es keine, es dreht sich hier wirklich alles nur ums Knobeln. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel trifft für meinen Geschmack einen Sweetspot. Tendenziell einfach bis mittelschwer, gelegentlich herausfordernd, aber nie frustrierend. Hilfreich ist da sicher auch, dass die Rätsel immer „lokal“ zu lösen sind. Ihr müsst nie ans andere Ende der Spielwelt laufen, um dort irgendwas zu tun, das euch aktuell weiterzubringt. Alle Rätsel sind machbar, was auch gut ist, denn ein Hilfssystem gibt es nicht.

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Spieldauer von knapp vier Stunden

Im Laufe des Spiels trefft ihr natürlich auf alle bekannten Protagonisten aus Alice im Wunderhald. Den sprechenden Hasen, die Grinsekatze, die böse Herzkönigin, ihre Spielkarten-Soldaten und die Pfeife rauchende Raupe. Die Spieldauer bei Rätselabenteuern einzuschätzen, ist immer so eine Sache. Ich persönlich habe für Down the Rabbit Hole knapp vier Stunden gebraucht und dabei zwar die meisten, aber nicht alle Einladungen gefunden. Rätselprofis, die zwischendurch weniger oft bzw. weniger lang festhängen, sind ziemlich sicher schneller. Begleitet wird euer Abenteuer übrigens von englischsprachiger Sprachausgabe – es sind aber deutsche Untertitel verfügbar.

Down the Rabbit Hole erinnert in vielfacher Hinsicht an The Curious Tale of the Stolen Pets. Beide Games setzen auf ein lebendiges VR-Diorama, in dem Knobelnüsse zu meistern sind. Kurz: Wer The Curious Tale of the Stolen Pets mochte, kann hier aber sowas von bedenkenlos zuschlagen.

Ihr findet Down the Rabbit Hole im Oculus Store für Rift oder Oculus Quest, sowie auf Steam und auf Viveport. Die Fassung für PSVR folgt im April.

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
down-the-rabbit-hole-im-testIch liebe dieses Spiel – oder vielleicht sollte ich sagen „dieses interaktive Märchen“. Der comichafte Grafikstil ist herzallerliebst. Es macht einfach Spaß, in das VR-Diorama einzutauchen. Die Rätsel sind schaffbar. Ein Hilfssystem für den Fall, dass man doch mal dauerhaft feststeckt, wäre vielleicht trotzdem nicht die schlechteste Idee gewesen, but it is what it is. Der Preis von 20 Euro geht für die Spielzeit von knapp vier Stunden (für echte Rätselprofis liegt sie sicher niedriger) voll in Ordnung. Schade finde ich es trotzdem, dass mein Abenteuer nach vier Stunden schon zu Ende ist. Ich hätte definitiv Lust auf mehr.