Ein verpeilter Professor, eine abgedrehte Story und 40 verrückte Levels, die viele Stunden Spielspaß garantieren: Das ist Crazy Machines VR. Wir haben die Rift-Fassung des sympathischen Physik-Puzzle-Games für Rift, Vive, PSVR im Test.

Arme hoch: Wer kennt Crazy Machines nicht? Seit 2004 sorgt das Physik-Puzzle-Game aus Deutschland in diversen Ausführungen und auf zahlreichen Systemen für Furore. Mit Crazy Machines VR gibt’s jetzt den neuesten Ableger der Kultreihe für Oculus Rift, HTC Vive und PlayStation VR.

Puzzeln mit Dominosteinen und Teekannen

Das Spielprinzip ist ebenso bekannt wie bewährt. In jedem der hier insgesamt 40 Levels steht ihr vor einer Apparatur, deren einziger Zweck es ist, eine abenteuerliche Kettenreaktion ablaufen zu lassen. Zum Beispiel: Kugel trifft Dominostein, Dominostein legt Schalter um, Schalter aktiviert Laserstrahl, Laserstrahl erhitzt Teekanne, Teekanne setzt sich durch heißen Dampf in Bewegung… You get the point.

Zu Beginn jedes Levels ist das Grundgerüst der Maschine schon vorgegeben. Es fehlen aber einige Teile, die ihr einsetzen sollt. Euer Repertoire an verfügbaren Teilen variiert je nach Level. Die Herausforderung liegt jetzt darin, die Teile so einzusetzen, dass die Kettenreaktion bis zum Schluss abläuft.

Selten ist die Lösung offensichtlich

Das Spannende an Crazy Maschines VR ist, dass die Lösung nur in den frühen Levels naheliegend ist. Später lockt euch das Game gerne in die Falle. Schnell lernt man: Wenn in einer Reihe an Dominosteinen einer fehlt, gehört dort eines ganz sicher nicht hin: der Dominostein aus eurer Werkzeugkiste. Der Clou ist sehr häufig, dass die verschiedenen Bauelemente zweckentfremdet eingesetzt eine zuvor ungeahnte Funktion ausüben.

In der Praxis spielt man nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Man startet die Kettenreaktion, überlegt, welches Teil den nächsten Schritt auslösen könnte und tastet sich so Schritt um Schritt vor. Und häufig stellt man irgendwann fest, dass ein früherer Schritt in der Kettenreaktion doch durch ein weniger offensichtliches Teil ausgelöst werden muss, weil man ein zuvor verbautes Teil an anderer Stelle zwingend benötigt…

Crazy Machines VR
Bei Crazy Machines VR dreht sich alles um irre Kettenreaktionen

Verrückte Maschinen zum Anfassen

Crazy Machines VR funktioniert dank Virtual Reality noch einen Tick besser als die früheren Fassungen am Flatscreen. Tatsächlich vor den Maschinen zu stehen, zu sehen, wie sie in VR zum Leben erwachen und die Kettenreaktionen live zu verfolgen – das kommt einfach gut. Da ist VR ein echter Benefit.

VR Cover

Die Steuerung über die Touch-Controller klappt prima. Zum Einsetzen eines Teils in die Maschine greift ihr es aus eurer Werkzeugkiste und setzt es an die gewünschte Stelle. Das Teil rastet automatisch ein und dreht sich auch in die vorgesehene Richtung. Das bedeutet, dass ihr euch nie über millimetergenaue Platzierung Gedanken machen müsst. Erledigt alles das Spiel für euch.

Und dann ist da noch der verrückte Professor

Als wäre das originelle Gameplay nicht Motivation genug, hat Crazy Machines VR zum Drüberstreuen auch noch eine Story zu bieten. Ihr schlüpft in die Haut eines nach dem Nobelpreis gierenden verrückten Professors, der von einem Schlamassel ins nächste tappt und die Handlung aus dem Off kommentiert. Im Laufe der Story verschlägt es den Professor mit seinen Maschinen an insgesamt fünf verschiedene Locations, vom heimischen Labor bis in den Weltraum. Selbstredend, dass die Story genauso überdreht ist wie die verrückten Apparaturen im Spiel.

Negativpunkte kann man bei Crazy Machines VR an einer Hand abzählen. Ganz, ganz selten kommt es vor, dass eine Kettenreaktion stockt und erst beim zweiten Anlauf wie gewünscht durchläuft. Dass das Spiel die Items automatisch platziert, sollte solche Probleme eigentlich vermeiden, aber sei’s drum. Die Grafik geht in Ordnung. Der Umfang mit seinen 40 Levels passt. Und mit 20 Euro ist das Game auch wirklich fair bepreist.

Hier findet ihr Crazy Machines VR auf Steam und hier im PlayStation Store.

Überblick der Rezensionen
Das Fazit
Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.
crazy-machines-vr-im-testCrazy Machines VR ist kein Spiel, das technisch Maßstäbe setzt. Die Stärken liegen klar beim originellen Gameplay. Bei den Erfolgserlebnissen, wenn man wieder eine Kettenreaktion zum Laufen gebracht hat, obwohl einem ein Rätsel nur Minuten vorher noch unlösbar erschien. Das, und wie die Apparaturen vor einem in VR hautnah zum Leben erwachen, fühlt sich einfach gut an. Für mich ist Crazy Machines VR ein Spiel zum Runterkommen vom Alltagsstress. Wenn ich die Brille nach 30 Minuten Physik-Knobeln wieder abnehme, fühle ich mich ausgeglichener, entspannter. Und das ist wahrscheinlich eines der schönsten Komplimente, die man einem Spiel machen kann.