Facebook ist ein PR-Problem los. Palmer Luckey, Oculus-Mitgründer und VR-Visionär, ist nicht mehr Teil des Unternehmens. Luckey war maßgeblich am aktuellen Durchbruch der VR-Headsets beteiligt, stolperte aber im Zuge des Rift-Launchs in einige öffentlichkeitswirksame Fettnäpfchen. Das letzte halbe Jahr verbrachte er auf Tauchstation.

Oculus-Gründer Palmer Luckey verlässt Facebook. „Sein Erfindungsgeist hat die moderne VR-Revolution ausgelöst. Wir danken ihm für alles, was er für Oculus und VR getan haben und wünschen ihm alles Gute.“ Mit diesem Statement verabschiedet Facebook einen Mann, der eine entscheidende Rolle beim Durchbruch von VR gespielt, sich für das Unternehmen zuletzt aber zusehends als ernstes PR-Problem erwiesen hat.

Facebook hatte 2014 das von Luckey mitgegründete VR-Startup Oculus um zwei Milliarden US-Dollar übernommen. Luckey war ab diesem Zeitpunkt das öffentliche Gesicht der Company. Dabei schaffte er es auch auf das Cover des renommierten Time Magazine. Mit dem holprigen Rift-Launch im Frühjahr 2016 änderte sich alles.

Nur nach und nach gab die Company zu, dass viele Vorbesteller mehrere Wochen bis Monate auf ihr Headset würden warten müssen. Luckey reagierte auf Kritik in sozialen Medien dünnhäutig und brachte die verärgerte Community nur noch mehr gegen das Unternehmen auf.

Seinen schwerwiegendsten Fehler beging der bereits angezählte Luckey im Zuge des US-Wahlkampfs, indem er eine umstrittene Pro-Trump-Bewegung Nimble America unterstützte. Vorwürfen zufolge blieb es nicht bei einer Spende. Luckey soll auch selbst beleidigende Posts über Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in sozialen Medien verfasst haben. Luckey entschuldigte sich öffentlich, was den Shitstorm in sozialen Medien aber nicht zum Erliegen brachte. Ab diesem Zeitpunkt war Luckey auf Tauchstation und trat weder in sozialen Medien noch auf öffentlichen Veranstaltungen in Erscheinung.

Ob Luckey das Unternehmen freiwillig verlässt, dazu äußert sich Facebook nicht. Bleibt abzuwarten, ob der 24-jährige Jung-Millionär, der zu offiziellen Anlässen stets in Flip-Flops und Hawaii-Hemd erschien, nach seinem Abgang bei Facebook nicht doch wieder in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt. Nicht wenige Fans wünschen sich das. Eines bleibt unbestritten: Auch wenn Luckey als öffentliches Gesicht von VR keine gute Figur gemacht hat, am aktuellen Durchbruch von Virtual Reality hat er zweifelsohne einen entscheidenden Anteil.

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Nach 16 Jahren E-MEDIA bloggt Manfred Huber jetzt über die Technik-Themen, die ihm am meisten Spaß machen – und das ist momentan alles rund um Virtual Reality.